Bremsanlage Wartung und Pflege ist das A und O



Bremsanlagen: Zuverlässigkeit und Wartung


Tadellos gewartete Bremsanlagen können bis zu 70 % der Ladung bewältigen. Die Technologie ist einfach, zuverlässig und wartungsfreundlich. Es empfiehlt sich, Wartungsarbeiten alle 5.000 Kilometer oder einmal im Jahr durchzuführen.


"Die Technologie der Trommelbremse ist unkompliziert und kosteneffizient. Und mit perfekt gewarteten Bremsanlagen wird die nächste Reise sicherlich ein Genuss."


Unkomplizierte Technologie*


Trommelbremsen sind nach wie vor die bevorzugte Wahl für Anhänger und leichte Nutzfahrzeuge. Millionen davon werden täglich weltweit eingesetzt. Einige grundlegende Informationen können vor allem Neuankömmlingen im Anhängerbereich helfen, das Beste aus ihren Fahrzeugen herauszuholen.


Trommelbremsen sind robust im Einsatz. Dank ihrer geschlossenen Konstruktion bleiben die Bremsbeläge auch unter anspruchsvollen Bedingungen weitgehend frei von Verschmutzung. Salzwasser, Schotter, Kies, Staub - all das hat nur geringe Auswirkungen auf die robuste Metalltrommel. Die Bremsbeläge sind gut geschützt im Inneren. Deshalb sind sie auch für längere Standzeiten, wie sie bei Anhängern üblich sind, gut geeignet. 


Bei einwandfrei gewarteten Bremsen beträgt das Spiel zwischen Bremsbelag und Trommelwand nur 0,5 bis 1 mm. Wenn der Fahrer im Zugfahrzeug die Bremse betätigt, wird das Zugrohr in der Auflaufeinrichtung zusammengedrückt. Diese Kraft wird über ein System von Hebeln und Bremsseile auf die Trommelbremsen des Anhängers übertragen. Die Bremsbeläge werden nach außen gedrückt, überwinden das Spiel und reiben an der Innenwand der Trommel. Der Umlenkhebel sorgt dafür, dass die Züge etwa drei bis vier Millimeter bewegt werden müssen, um das Spiel zu überwinden.


Die Trommelbremsen eines Anhängers bremsen in der Regel die Hälfte des Gewichts des Anhängers und entlasten dadurch die Bremsen des Zugfahrzeugs erheblich. Perfekt gewartete Bremsen tragen knapp 70 Prozent. Beim Loslassen des Bremspedals im Zugfahrzeug zieht sich das Zugrohr zurück und entlastet die Züge. Zusätzlich bringen Rückholfedern die Bremsbeläge wieder in die Ausgangsposition. So robust wie Trommelbremsen den widrigen Umweltbedingungen trotzen, so reibungslos funktionieren sie auch über viele Kilometer hinweg. Sie gelten als verschleißarm. Die gesamte Technologie ist einfach, sicher und wartungsfreundlich. Bremseneinstellung, Abriebentfernung, Belagwechsel und Überprüfung der Schmierstellen sind für Werkstätten keine Herausforderungen.


Wartung spart langfristig Kosten


Um die Trommelbremsen eines Anhängers in gutem Zustand zu halten, sollten die vorgeschriebenen Wartungsintervalle beachtet werden. Alle 5.000 Kilometer oder einmal jährlich sollte Fachpersonal die Bremsen überprüfen. Die regelmäßige Wartung umfasst hauptsächlich Reinigung von Bremsstaub in der Trommel, Schmierung beweglicher Teile und korrekte Einstellung der Bremsen. Wenn die Wartung vernachlässigt wird, kann es schnell zu einem teuren Austausch von Komponenten kommen. 


Zu hohe Temperaturen können dazu führen, dass Harze im Belag ausgasen und die Beläge 'verglasen'. Beschädigte Beläge oder Beläge mit weniger als zwei Millimeter Dicke sollten achsweise ausgetauscht werden.


Neue Beläge nicht besonders intensiv einfahren


Zusätzlich zu den regulären Werkstattterminen eine Kontrolle nach den ersten 500 gefahrenen Kilometern, nach einem Belagwechsel. Auf den ersten Kilometern passen sich Beläge und Trommel noch nicht perfekt aneinander an. Dennoch sollten Fahrer in den ersten Fahrten auf hartes Bremsen verzichten. Die Reibungsenergie verteilt sich zu Beginn noch nicht optimal auf die gesamte Belagfläche. Im schlimmsten Fall können bestimmte Bereiche überhitzen. Das Einbremsen der Beläge bedeutet also, vorausschauend zu fahren und starke Bremsungen sowie lange Abfahrten zu vermeiden. 


Belagdicke selbst überprüfen, Einstellung in der Werkstatt vornehmen lassen


Fahrzeughalter können selbst die Beläge überprüfen. Auf der Innenseite der Bremstrommel, im Ankerblech/Ankerplatte, befinden sich zwei Kunststoffkappen. Eine davon gibt den Blick auf einen der Bremsbeläge frei, der mindestens zwei Millimeter dick sein sollte. Ist er dünner, sollte schnellstmöglich ein Werkstattbesuch anstehen. Die Profis haben genügend Erfahrung, um zu entscheiden, ob die Beläge die nächste große Reise überstehen oder ob ein Austausch erforderlich ist. Hinter der zweiten Kappe kann das Spiel eingestellt werden. Profis können sofort erkennen, ob die Beläge beschädigt oder einseitig abgenutzt sind.


Geräusche sind normal


Neue Trommelbremsen können beim ungebremsten Drehen des Rades ein leichtes Schleifen verursachen. Bremsgeräusche sind üblich und reichen von leisem Kratzen bis hin zu Quietschen. Es kann beim ersten Bremsen nach einer Pause zu Geräuschen kommen. Anhaltendes Quietschen oder deutliches Schleifen können jedoch auf Probleme hinweisen, die einer Werkstattüberprüfung bedarf.


Betriebstemperatur und vorausschauendes Fahren


Trommelbremsen arbeiten am besten bei einer Temperatur von etwa 100 Grad Celsius. Temperaturen von 200 bis 300 Grad sind auf Bergstrecken oder nach mehreren aufeinanderfolgenden Bremsungen akzeptabel. Starkes Schleifen, verursacht durch eine gebrochene Rückholfeder, starker Abrieb oder verglaste Beläge, können zu Überhitzung führen. Auch dauerhaftes leichtes Bremsen auf Bergstrecken kann zu Überhitzung führen. In extremen Fällen kann die Bremswirkung nachlassen. Und bei sehr hohen Temperaturen kann auch das Fett im Radlagerseine Wirksamkeit verlieren.


Klug fahren, klug warten


Es ist schwierig, im Nachhinein festzustellen, ob eine Bremse während der letzten Fahrt zu heiß geworden ist. Hinweise können dunkle Stellen an der Felge, weiß geglühte Trommeln und Bremsschilder oder geschmolzene Kunststoffabdeckungen an der Rückseite des Bremsschildes sein. Um Überhitzung zu vermeiden, sollten Fahrer besonders bei Bergabfahrten weniger häufig und kräftiger bremsen. Gegebenenfalls kann es sinnvoll sein, zwischendurch zu beschleunigen, um das Gespann wieder zu strecken und das permanente Bremsen zu vermeiden. Es ist wichtig, vorausschauend zu fahren und die Geschwindigkeit anzupassen.


Fahrer sollten bedenken, dass viele moderne Zugfahrzeuge automatisch eine Motorbremse aktivieren. "Das bedeutet, dass das Fahrzeug bremst, ohne dass der Fahrer eingreift. Für den Anhänger bedeutet jede Verzögerung des Zugfahrzeugs eine weitere Bremsung." Dies kann die Bremsen des Anhängers zusätzlich belasten. Bei längeren Abfahrten kann eine Pause zur Abkühlung sinnvoll sein. Vor der großen Fahrt sollten die Trommelbremsen des Anhängers unbedingt in der Werkstatt gewartet werden. Die Technologie der Trommelbremse ist einfach und kostengünstig. Und mit perfekt gewarteten Trommelbremsen wird die nächste Reise sicherlich ein Erfolg.




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